Olympia ruft…..
…… na ja noch ist es nicht ganz soweit das mich Olympia ruft. Immerhin ruft die Olympische Distanz beim Frankfurt City Triathlon im August 2016. 1,5 Kilometer schwimmen, 45 Kilometer Radfahren und zum Abschluss noch 10 Kilometer laufen. Schon Tage vorher konnte ich an nichts anderes mehr denken wie an den Wettkampf. Es gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Wie wird das schwimmen? Schaffst du die Schwimmdistanz? Was ist wenn mein Rad einen defekt hat? Wie gehe ich den Wettkampf an?? Fragen über Fragen…
Das ich die Distanz schaffen würde war mir eigentlich klar, dafür hatte ich ja die letzten Monate gut trainiert.
Am Samstag habe ich die Startunterlagen abgeholt und an der Wettkampfbesprechung teilgenommen. Beim ersten Blick in die Startunterlagen habe ich dann auch gleich einen Schreck bekommen. Da lag eine goldene Badekappe im Beutel, was bedeutete das ich in der Startgruppe mit den Profis und besten Athleten eingeteilt wurde. Da hat sich bestimmt jemand geirrt 😉 . Wie sich später herausgestellte, sollten alle Teilnehmer von Eintracht Frankfurt Triathlon in der ersten Startgruppe starten. Am Nachmittag habe ich das Rennrad noch präpariert und zum Langener Waldsee gebracht. Nach dem Check Inn habe ich mir schon einmal die Schwimmstrecke angeschaut. Bei dem Anblick wurde mir doch etwas mulmig, zumal schwimmen nicht gerade meine beste Disziplin ist. Sehr wahrscheinlich würde es auch ein Neopren-Verbot für den Sonntag geben, da der Langener Waldsee zu warm war.
Die Nacht vor dem Wettkampf war sehr unruhig, da ich vor Aufregung kaum schlafen konnte und um 6:00 Uhr war sie dann auch zu Ende. In Ruhe gefrühstückt und die letzten Vorbereitungen getroffen, dann ging es ab in Richtung Langen zum Schwimmstart. Dort angekommen prangte dann wie schon erwartet, ein Schild am Zaun, mit der Botschaft das es ein Neo-Verbot geben würde. Die Wechselzone war schnell eingerichtet, dann konnte es zum Schwimmstart gehen. Bei traumhaften Sonnenschein und fast Windstille waren es optimale Voraussetzungen für einen Triathlon.
Orientierung verloren
Am Schwimmstart habe ich mich dann relativ weit außen und hinten positioniert um nicht von den guten Schwimmern über den haufen gerannt bzw. überschwommen zu werden. Nach dem sich das erste Getümmel gelegt hatte und ich etwas freier schwimmen konnte, habe ich sofort meinen Anfängerfehler bemerkt. Beim ersten Blick aus dem Wasser um mich zu orientieren, habe ich direkt in die Sonne geschaut und konnte so geblendet, die Wendeboje nicht erkennen. Zu meinem großen Unglück habe ich dann auch noch vergessen, mir einen markanten Punkt an Land zu suchen, an dem ich mich vom Wasser aus an der Richtung orientieren konnte. Also schwamm ich im gefühlten Zick-Zack-Kurs der ersten Boje entgegen. Das wurde auch erst nach der zweiten Boje besser, da ich von dort aus gut den Schwimmausstieg erkennen konnte. Dieser war durch eine weiße Wand von Wechselbeuteln gut ersichtlich. Nach 40:39 Minuten und gefühlten 2.500 Metern bin ich der Schwimmhölle dennoch glücklich entkommen.
Ich war froh darüber das noch einige Wechselbeutel in der Wechelzone übrig waren und ich somit nicht der letzte Schwimmer war. Da ich über meine Schwimmleistung ein wenig enttäuscht war, habe ich dann nicht mehr auf die Zeit geachtet.
Nun ging es mit Radschuhen wackelig wie auf Eiern die ewig lange Wechselzone entlang zum Rad. Die ersten Kilometer auf dem Rad liefen zu meiner Erleichterung gleich rund und mit einem guten Tritt. Vom Langener Waldsee aus, verlief die Radstrecke ohne größere Steigungen Richtung Frankfurt, entlang der Kennedyallee bis zur Uni Klinik. Dort ging es am Main entlang bis zur Schwanheimer Brücke und über die Mainzer Landstraße wieder Richtung Innenstadt. Diese Runde musste zweimal absolviert werden. Die 45 Kilometer auf dem Rad habe ich in 1:21:35 Std. geschafft.
Als ich meinen Lauf aus der Wechselzone 2 heraus startete, kam auf der gegenüberliegenden Seite gerade schon die erste Frau ins Ziel. „Na Bravo“ dachte ich mir und mache mich auf den Weg die letzten 10 Kilometern zu Fuß in Angriff zu nehmen.
Schon nach wenigen Metern bekam ich moralische Unterstützung von meiner Familie die mich sehr beflügelt hat. Der Kurs war recht verwinkelt und ging von der Zeil zur Alten Oper, dann zur Börse und am Eschenheimer Turm wieder in Richtung Zeil. Diese Strecke musste auch zweimal gelaufen werden. Angetrieben von der guten Stimmung an der Strecke, lief ich die erste Runde erstaunlich locker in den Beinen.
Meine Frau und mein Sohn müssen wohl auch so an die 10 Kilometer gelaufen sein, denn sie standen immer wieder an anderen Ecken um mich anzufeuern und zu motivieren. Als ich das erste mal auf die Zeil eingebogen bin, viel mein Blick auf eine große Uhr, schnell ausgerechnet war klar, wenn ich die nächsten 6 Kilometer in unter 25 Minuten laufe, würde ich noch die sub 3 schaffen. Das Thema hatte sich leider schnell erledigt, denn die Laufstrecke war doch sehr eckig, sodass kein wirklich flüssiger und runder Lauf zustande kam. Der Moment als der Zielkanal in Sichtweite kam war ein sehr geiles Gefühl. Glücklich und erleichtert darüber gleich ins Ziel einzulaufen und es damit geschafft zu haben, bekam ich dann doch leicht feuchte Augen.
Für die Laufstrecke von 10 Kilometern habe ich dann schlussendlich genau 58:00 Minuten benötigt.
Als der Moderator im Zieleinlauf meine Namen gerufen hat, waren seit dem Start 3:09:19 Stunden vergangen. Im Ziel war ich total KO und dennoch überglücklich solch eine Leistung vollbracht zu haben. Leider war es der letzte Triathlon für 2016. Im Jahr 2017 sollen dann einige Wettbewerbe mehr erfolgen.
Mein Fazit dieses Wettkampfes… „Triathlon macht süchtig“!
Ich danke meiner Familie, die mich in diesem Jahr aufgrund des Trainings öfter entbehren musste für ihr Verständnis, und auch IQ Athletik, dass sie es in so kurzer Zeit geschafft haben mir mit den richtigen Trainingsplänen die nötige Fitness und Motivation mit auf den Weg zu geben.